Liebeskugeln können eine Möglichkeit sein, erotische Abenteuer zu erleben. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Größen, teilweise gibt es sogar Liebeskugeln mit ferngesteuerter Vibration. Traditionell und auch heute noch werden Liebeskugeln aber vor allem als medizinisches Hilfsmittel genutzt. Die Benutzung von Liebeskugeln stärkt die Muskulatur des Beckenbodens und hilft damit gegen diverse Beschwerden. Eine besondere Form der Liebeskugeln stellen Vaginalkonen dar, bei denen der Fokus noch mehr auf dem Training der Beckenbodenmuskulatur und damit auf dem medizinischen Nutzen liegt. Im Folgenden soll es darum gehen, was Vaginalkonen genau sind, inwiefern sie sich von den klassischen Liebeskugeln unterscheiden – und wie sich beide auf den Beckenboden auswirken.
Die Varianten der Liebeskugeln mit einem vibrierenden Kern werden zwar immer beliebter und sorgen für eine besondere Art der Abwechslung im Liebesleben. Zum Training des Beckenbodens sind aber solche Liebeskugeln am besten geeignet, die entweder aus Silikon bestehen und einen schwingenden Metallkern haben oder – vor allem für Expertinnen geeignet – gänzlich aus Metall gefertigt wurden. Die Muskulatur im Beckenbodenbereich wird durch diese Kugeln praktisch dazu gezwungen, intensiv zu arbeiten, um die Liebeskugeln „festzuhalten“.
Im Gegensatz zu den gängigen Liebeskugeln sind Vaginalkonen – der Name verrät es bereits – konisch geformt. Außerdem ist in ihnen keine schwingende Metallkugel, sondern einfach ein Gewicht integriert. Auch sind Vaginalkonen für gewöhnlich aus Hartplastik, während Liebeskugeln zumeist eine Silikonoberfläche haben. Die Anwendungsform ist in beiden Fällen praktisch identisch: Die Kugeln oder Vaginalkonen werden vaginal eingeführt und dann circa fünfzehn Minuten gehend oder stehend Minuten getragen. Diese Übung wird zweimal täglich – oder je nach Bedarf auch seltener – wiederholt und ein Trainingseffekt ist garantiert. Die Dauer und auch das Gewicht können nach und nach erhöht werden, sodass die Kugeln nach einer Weile auch mehrere Stunden am Stück getragen werden können. So wird die Beckenbodenmuskulatur deutlich gestärkt.
Ob „normale“ Liebeskugeln oder Vaginalkonen verwendet werden sollten, hängt von der Beschaffenheit einer jeden Frau und ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Gerade nach einer Schwangerschaft können Vaginalkonen aber durch ihre längliche Form besonders gut dabei helfen, die Muskulatur des Beckenbodens wiederaufzubauen. So können Frauen nach der Geburt das Gewicht der Vaginalkonen sukzessive steigern, um das Training so nach und nach zu intensivieren und die Muskeln zu stärken. Ein weiter Vorteil der Vaginalkonen ist, dass ihr Preis von der Krankenkasse übernommen werden kann. Andernfalls sind Liebeskugeln für gewöhnlich aber deutlich günstiger.
Medizinische Liebeskugeln und Vaginalkonen stärken effektiv die Muskeln des Beckenbodens. Aber was bringt das überhaupt? Warum sind die Beckenbodenmuskulatur und damit ein Beckenbodentraining so wichtig? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Der Beckenboden ist eine etwa drei Zentimeter dicke Schicht aus Muskeln und Bindegewebe, die den Abschluss des Rumpfes bildet. Die Beckenbodenmuskulatur sorgt dafür, dass die Organe im Bauch stabilisiert werden und verhilft so zu einer insgesamt stabileren Körpermitte. Eine schwache Beckenbodenmuskulatur kann indes zu verschiedenen Problemen führen: Harn- und Stuhlinkontinenz, fehlende Vaginalkontraktion und damit einhergehende Probleme bei der Lustempfindung – und im Extremfall sogar eine Gebärmuttersenkung. Die Bedeutung eines trainierten Beckenbodens kann bei der Frau also gar nicht überschätzt werden. Entsprechend sinnvoll ist der Gebrauch von medizinischen Liebeskugeln und Vaginalkonen.